Am 01.02.2018 ist Alexander Möckels Sohn Cedric Möckel (Bachelor of Science) als dritte Generation in die Firma eingetreten.
Ein Familienbetrieb im Wandel der Zeit
Im Jahr 2000 brachte der Ausbau von neuen Kommunikationsnetzen und damit verbundener Kabelverlegung der Firma Möckel einen Aufschwung im Tiefbausektor. Heute ist die Firma vollständig auf den Bereich des Tiefbaus ausgerichtet – ohne jedoch die Optionen eingebüßt zu haben, darüber hinausgehende Projekte jederzeit in Angriff nehmen zu können.
Fortlaufende Mechanisierung in Verbindung mit der Konzentration auf Rentabilität als erste Priorität, ließen in der Folgezeit den Personalbestand weiter abschmelzen. Dennoch ist die Firma Möckel weiter in neuen Geschäftsfeldern aktiv. So engagierte sich zum Beispiel Alexander Möckel ab 1992 verstärkt in der Heimatstadt seines Vaters Zwickau – der Partnerstadt Dortmunds – mit der Gründung eines weiteren Bauunternehmens. Diese Firma realisierte unter anderem den Umbau des Gewandhauses Zwickau, dem heutigen Stadttheater. Schon bald wurde jedoch deutlich, daß die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den neuen Bundesländern gegen Ende der 90er Jahre gerade kleinere mittelständische Betriebe vor große Herausforderungen stellten. Da Alexander Möckel nicht länger bereit war, diese Risiken zu tragen, konzentrierte er sich wieder zu 100% auf den Standort Dortmund. Die zweite Hälfte der 90er Jahre waren weiterhin geprägt von einer zunehmenden Konzentration auf individuelle Projekte, wie zum Beispiel die innovativen, aber kontrovers diskutierten, mobilen Verkehrsberuhigungssysteme. Heute sind es in diesem Bereich alle Arten von Signalanlagen und Parkleitsystemen. Weiterhin gehören zu den neuen Bauaufgaben, neben dem Straßenrückbau und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, auch Werbevitrinen, Litfaßsäulen und City-Toiletten sowie die Errichtung von Brunnenanlagen auf öffentlichen Plätzen.
Mit dem 1. Januar 1990 wurde auch der erste Generationswechsel in der Unternehmensführung eingeleitet. Seit dem Eintritt von Herbert Möckels ältestem Sohn Alexander Möckel, Diplom Ingenieur und Betriebswirt des Handwerks, firmiert das Unternehmen nunmehr als Möckel GmbH & Co. KG.
1980 bezog die Firma den heutigen Bauhof am Harkortshof 5 in Dortmund-Barop. Die 80er Jahre waren geprägt vom tiefgreifenden strukturellen Wandel der deutschen Bauindustrie. Diese Entwicklung in Verbindung mit dem Niedergang traditionsreicher mittelständischer Bauunternehmen, ging auch an der Firma Möckel nicht spurlos vorbei. Eine weitere Konzentration auf gewerbliche und öffentliche Projekte sowie der stetige Ausbau des Tiefbaugeschäftes mit dem Spezialgebiet Signaltechnik, in Verbindung mit Rationalisierungsmaßnahmen, erhielten erfolgreich die wirtschaftliche Substanz des Unternehmens.
Durch den zunehmenden Autoverkehr wurde es notwendig Verkehrssignalanlagen aufzubauen. Hier zeigte sich Möckels unternehmerisches Gespür für Spezialprojekte im Jahre 1976. Bis heute ist der Bereich Signaltechnik ein wichtiges Standbein für das Möckel Bauunternehmen.
Dem fast zwangsläufig folgenden Einbruch im Hochbaugeschäft, begegnete Herbert Möckel 1973 durch eine Verbreiterung und Flexibilisierung des Leistungsspektrums. Neben dem privaten Wohnungsbau engagierte sich das Unternehmen in der Folgezeit verstärkt bei gewerblichen Objekten. Auch die Bedeutung des Tief- und Straßenbaus wurde rechtzeitig erkannt.
In den nächsten Jahren wurde das Unternehmen auch überregional tätig und errichtete eine komplette Feriensiedlung in Neustadt/Holstein. Der stetige wirtschaftliche Aufschwung nach dem Krieg führte schließlich zu einer Überhitzung auf dem Baumarkt und gipfelte in der inflationären „Flucht in die Betonmark“. In 1972, mit einer Jahresleistung von mehr als 700.000 errichteten Wohnungseinheiten, erreichte die Baukonjunktur ihren Höhepunkt. Dieser wurde Ende des Jahres durch die Ölkrise und einem Zinsniveau von bis zu 14% jäh beendet.
Als 1961 der allgemeine Arbeitskräftemangel spürbar wurde, stellte Herbert Möckel mit dem Griechen Demelis Paschalis einen der ersten Gastarbeiter in der Dortmunder Region ein. Zeitweise entstand auf dem Bauhof sogar eine Wohnkolonie für Gastarbeiter. Nur während des Winters fuhren sie heim zu ihren Familien. Nicht nur im Bereich des handwerklichen Könnens setzte Herbert Möckel stets Akzente, sondern auch als sozial eingestellter Unternehmer führte er bereits 1954 für seine Mitarbeiter Überbrückungskredite im Krankheitsfall ein, da es damals noch keine gesetzliche Lohnfortzahlung gab. 1963 stellte er als eines der ersten mittelständischen Unternehmen auf bargeldlose Lohnzahlung um. Eine Maßnahme, die bei Familien der Angestellten großes Lob fand, jedoch von den lokalen Wirtshäusern mit einiger Zurückhaltung aufgenommen wurde… Symbolisch für Herbert Möckels hohes Engagement in seiner unternehmerischen Tätigkeit stehen die vielen ehrenamtlichen Funktionen unter anderem als Arbeitsrichter, Sachverständiger der Handwerkskammer Dortmund sowie als Vorsitzender und Mitglied diverser Prüfungsausschüsse.
1956 bezog die Firma Möckel ein eigenes Bauhofgrundstück an der Menglinghauser Straße in Dortmund-Barop und errichtete dort ein Wohnhaus mit Büro. Zu dieser Zeit stieg die Mitarbeiterzahl stetig weiter an, um die hohe Nachfrage nach Wohn- und Geschäftshäusern zu erfüllen.
Im Zuge des Wiederaufbaus der Städte und der Beseitigung der allgemeinen Kriegsfolgen nahm in den 50er Jahren das deutsche Wirtschaftswunder seinen Lauf. Der Begriff „Wunder“ darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese Periode trotz des Marshallplanes vornehmlich von einem großen unternehmerischen Geist und gegenseitigem Verantwortungsgefühl geprägt war. In dieser stürmischen Zeit gründete auch Diplom Ingenieur Herbert Möckel, den die Kriegswirren aus seiner ostdeutschen Heimat Zwickau schließlich nach Dortmund geführt hatten, seine eigene Bauunternehmung. Mit zunächst 10 Mitarbeitern startete Herbert Möckel mit reinen Reparaturarbeiten im Wohnungsbestand der „Westfälischen Wohnstätten AG“. Schon bald folgte das erste Neubauprojekt, und die Firma Möckel entwickelte sich in den folgenden Jahren rasch weiter. Neben dem Wohnungsbau war das Unternehmen dann auch im gewerblichen und öffentlichen Hochbau sowie im Tief- und Straßenbau tätig.